Der Optimist sieht in jedem Problem eine Aufgabe. Der Pessimist sieht in jeder Aufgabe ein Problem.
Petrus Abaelardus
Keine Sorge, in diesem Blogbeitrag geht es nicht um das viel verpönte „positive Denken“. Wenn Sie gerade unverschuldet Ihren Job verloren haben oder Ihr Partner Sie verlassen hat, wird es Ihnen wenig helfen, sich vor dem Spiegel stehend immer wieder zu sagen, dass Ihr Leben gut und toll ist. Im Gegenteil. Es wäre eine Form der „Selbstlüge“ die eher kontraproduktiv wirken würde. Ein „realistischer Optimismus“ ist hingegen ein bedeutungsvoller Resilienz-Faktor, der uns enorm stärken kann.
Mit 7 Schutzfaktoren das Immunsystem der Seele stärken
Realistischer Optimismus ist einer von sieben Resilienzfaktoren. Als Resilienz bezeichnet man die Fähigkeit, schwierige und belastende Lebenssituationen mit der eigenen inneren Stärke erfolgreich zu meistern. Wenn also Ihr Job wegrationalisiert wurde, Ihr Partner Sie verlassen hat, Ihre Umsätze sinken oder neue Vorschriften mehr Arbeitsaufwand verlangen, entscheidet Ihre Resilienzfähigkeit darüber, wie Sie mit dieser Situation umgehen.
Damit der Schutzfaktor „realistischer Optimismus“ greifen kann, steht zuvor ein anderer Schutzfaktor. Die Akzeptanz! Erst wenn wir etwas, was nicht mehr zu ändern ist, nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern innerlich akzeptiert haben, kann der Resilienz-Faktor „realistischer Optimismus“ wirken. Jetzt geht es darum, sich an der Situation „auszurichten“ um sie zu meistern und letzten Endes das Beste daraus machen.
„Glückliche Menschen haben nicht das Beste von allem. Glückliche Menschen machen das Beste aus allem.“
Genau das trifft auf die Menschen mit realistischem Optimismus zu. Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Idee, deren Umsetzung die Verwaltungsprozesse in Ihrem Maklerbetrieb maßgeblich beschleunigen würde. Sie erzählen einem Mitarbeiter aus dem Innendienst davon und erfahren im Gespräch von mehr oder weniger großen Schwachstellen, derentwegen das Ganze nicht funktionieren kann. Danach erzählen Sie einem anderen Mitarbeiter von der Idee. Der schildert Ihnen die gleichen Risiken, nennt aber im gleichen Atemzug konkrete Vorschläge und ergänzende Ideen, die in der Summe genau das erreichen, was Sie möchten, also die Beschleunigung interner Abläufe und dadurch Zeitgewinn für andere Aufgaben.
Wem würden Sie die Umsetzung der Idee anvertrauen und mit wem haben Sie grundsätzlich mehr Lust & Spaß zusammenzuarbeiten?! Das gilt aber auch in umgekehrter Richtung. Was glauben Sie, mit welchem Chef haben Mitarbeiter mehr Lust zusammenzuarbeiten? Mit jemandem, der neue Ideen gleich torpediert, weil sie „nicht umsetzbar“ sind. Etwa die Einführung eines Home-Office-Tages oder flexible Arbeitszeitmodelle.
Oder vielleicht mit einem Chef, der neuen Ideen offen gegenübersteht und versucht diese, gegebenenfalls mit einer Anpassung an die Erfordernisse des Maklerbetriebs, umzusetzen?
Realistischer Optimismus hat somit etwas mit Offenheit aber auch mit Kreativität zu tun. Das bedeutet, neue Situationen mal bewusst nicht nur aus der Erfahrung heraus zu bewerten, sondern auch eigene Entscheidungsmuster zu verändern. Das Leben ändert sich schließlich auch. Entwickeln Sie Ideen mit offenem Blick weiter, schauen Sie, was machbar ist und setzen Sie die Ideen dann mit Zuversicht um. Eine win-win-Situation für alle: Wenn sich nämlich Mitarbeiter und Chef einigen, dann sind alle Beteiligten zufrieden, motiviert und die Arbeit macht Spaß.
Optimismus, Dankbarkeit, Machbarkeit
Realistischer Optimismus als ein mächtiger Faktor unserer inneren psychischen Kraft beinhaltet noch einen sehr wichtigen Aspekt: Dankbarkeit. Menschen, die jeden Tag Dinge im Blick haben, für die sie innerlich, manchmal auch unbewusst, dankbar sind, sind grundsätzlich glücklicher im Leben. Aus dieser Grundhaltung der Dankbarkeit entsteht ein offener Blick auf solche Dinge, die veränderbar sind. Dankbare Menschen haben einen freieren Kopf und mehr Energie, sich mit neuen Dingen zu beschäftigen, weil sie nicht grübeln und mit dem hadern, was ihnen früher widerfahren ist. Nach einer kurzen Phase von Trauer oder Ärger, sollten Sie die Dinge akzeptieren, wie sie sind und zuversichtlich, offen und mutig nach vorne schauen – natürlich mit Dankbarkeit dafür, was Sie im Leben erreicht haben, was geblieben ist und was in Zukunft möglich ist.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihren realistischen Optimismus ausbauen. Denken Sie stets bei Veränderungen (gerade bei ungewollten) an die Aspekte, die gut für Sie sein können und Chancen mit sich bringen. Entfalten Sie Ihre Kreativität, sprechen Sie mit Freunden und Bekannten darüber, um andere Perspektiven zu bekommen. Denken Sie vor allem darüber nach, was machbar ist.
Und: Seien Sie dankbar. Beginnen Sie jeden Tag mit einem dankbaren Blick auf die für sie guten, stärkenden Aspekte von Leben und Beruf. Das wird Sie persönlich stärken, Ihren Kopf frei für die Herausforderungen des Lebens machen, und Sie werden sich zufriedener und glücklicher fühlen. Es lohnt sich!
Ich wünsche Ihnen viel Spaß.
Ludwika
© Bild: Itzehoer Akademie